Wie können sich Seminarausbildende und Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter „auf Augenhöhe“ begegnen und gleichberechtigt Verantwortung für die Seminarausbildung übernehmen? 

Bereits vor dem pandemiebedingten Lockdown im Frühjahr 2020 hatte ich mich gefragt, wie sich traditionelle Seminarstrukturen in der Lehrerausbildung anders gestalten ließen und wie es gelingen kann, die Lehramtsanwärterinnen und -anwärter aktiver in die wöchentliche Seminargestaltung einzubeziehen. Wie lässt sich ein echter kommunikativer Austausch zwischen allen Seminarbeteiligten etablieren und lernförderlich nutzbar machen? In meinen Fachseminarsitzungen hatte ich häufig beobachtet, dass mein Redeanteil als Seminarausbilder deutlich überwog und dass es nur schwierig zu sein schien, alle Seminarbeteiligten zu aktivieren und möglichst auch  in die Gestaltung und Planung der Seminarsitzungen einzubeziehen. 

Durch den Lockdown und die damit verbundene Umstellung auf Seminarveranstaltungen in Distanz ergab sich dan aber ab Frühjahr 2020 die Notwendigkeit, meine Seminargestaltung durchgängig umzukrempeln. Einen wichtigen Impuls gab mir hierzu das Buch von Henri Lipmanowicz und Keith McCandless (The Surprising Power of Liberating Structures)